Jan Koch
im März 2011
Ich bin im Westen Hamburgs an der Elbe aufgewachsen und
damit schon als kleiner Junge (Jahrgang 1939) mit der Schifffahrt in Kontakt
gekommen.
Mein Lebensweg führte mich von Hamburg aus, nach einer Lehre auf einer Großwerft und anschließendem Studium, allerdings dann in die EDV. Nach mehreren Umzügen und einem Auslandsaufenthalt landete ich vor vielen Jahren in Wiesbaden und betreibe nun hier, fern vom großen Wasser, als Mitglied unseres Clubs und des 'Freundeskreises MiniSail Classic' den Schiffsmodellbau weiterhin mit großer Freude und Interesse. Nach der Berufstätigkeit, in der nur sporadisch der Modellbau betrieben werden konnte, ist es mir jetzt als Rentner möglich, mehr Zeit mit diesem Hobby zu verbringen. Dabei ist nicht immer nur der eigentliche Bau vorrangig, sondern auch verstärkt die Beschäftigung mit der Materie und ihrem Umfeld durch Pläne, Literatur, Internet und Kommunikation mit Gleichgesinnten sowie die Umsetzung in den maßstabsgerechten Bau.
Angefangen hat es mit dem Modellbau am Elbstrand – kleine Segelmodelle aus Borke von Kiefernbäumen etwa 1947 / 48, später dann in den 50ern mit Modellen aus Papier und Pappe (Bild links). Danach folgte ein Modell einer Fregatte aus dem 17. Jahrhundert in den 60er Jahren (Bild rechts) in Schichtbauweise.
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Einen großen Sprung machte der Bau von Modellen, als ich mich an den Bau von Spantmodellen heranwagte. Damit entstanden dann die ersten richtigen fahrfähigen Schiffsmodelle u.a. der Krabbenkutter, der wohl Mitte der 60er Jahre entstand. |
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1974 bekam ich von einem Freund das halbfertige Modell des Seenotrettungskreuzer ‚Theodor Heuss’ und baute dieses dann zu Ende - mein erstes Modell mit einer Fernsteuerung. Zu dieser Zeit wohnten wir in Laboe und dort war der Rettungskreuzer stationiert. Das Modell des Tochterbootes ‚Tedje’ kam erst im Jahr 2010 Jahr aus der Modellwerft. Dieses Modell steht heute im Rettungsschuppen der 'Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger' in Laboe – er ist also wieder als Modell an seinen ursprünglichen Einsatzort zurückgekehrt. |
Danach unternahm ich einen Ausflug in den Bau eines durch zwei Voigt-Schneider-Propeller angetriebenen Schubschleppermodells (Bild links). |
Aber
immer wieder faszinierte mich der Bau von hölzernen, auf Spant gebaute Modelle,
wie das hier gezeigte Querschnittmodell der 'H.M.S. Victory' (Bild links) oder des
spanischen Fischkutters ‚Cap de Pera’ (Bild rechts), der 1983 / 85 entstand.
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Auch
ich machte Ausflüge in ein 'Dampfzeitalter'
– etwa in der Zeit ab 1986 - mit einem Hamburger Hafenschlepper 'Coulant' .
Dieser Schlepper ist nicht fertiggestellt, da er mir zu groß und zu schwer wurde (1,30m lang, 27kg). |
Durch
ein Buch über ‚Steam Picket Boats’ aus England kam ich auf die Idee, ein
solches Boot als Modell zu bauen und mit einer Dampfanlage zu versehen (Bilder
oben). Zusätzlich kann dieses Modell auch mit Elektroantrieb betrieben werden.
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Ein kurzes Intermezzo mit einem Kriegsschiffmodell war der Bau der 'Flyvefisken', einem dänischen Boot für die Überwachung der Küstengewässer. |
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Der
bisherige Höhepunkt ist die Dampfyacht ‚Der Seekadett’, die nur mit sehr
viel Erfahrung bei der Holzarbeit zu realisieren war. Die Bauzeit betrug ca. 3
Jahre und wurde 2008 fertig. Die
Dampfyacht ist mit einer Fernsteuerung und kompletter Dampfanlage ausgestattet.
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Seit der Zeit befasse ich mich mit dem Bau von maßstabsgerechten, auf Spant gebauten und mit Fernsteuerung ausgestatteten Neufundlandschonern mit ihren Arbeitsbooten. Es sind 2 Schoner im Bau, der Makrelenschoner 'Stiletto' mit einem Seine-Boot und einem Dory, sowie dem Schoner 'Elsie' mit der Ausrüstung zum Dorsch-, Heilbutt- oder Schellfischfang. Letzterer wird mit 6 Dories ausgestattet. Beide Schoner sind im Maßstab 1:32 und damit knapp 1,40 Meter lang. Die
Originalschoner wurden 1910 in Nordamerika in der Nähe von Boston gebaut und
waren ca. 20 und 30 Jahre im Einsatz. Beide Typen waren erfolgreiche
Fischereifahrzeuge und schnelle Segler. Besonders die 'Elsie' nahm an vielen
nationalen 'Fishermenraces' und internationalen Regatten teil.
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